Seit 2007 ist Bellwald Teil des UNESCO-Weltnaturerbes Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch.
Die Ortschaft Bellwald ist vor allem auf der Kuppe bergwärts Richtung Nordosten gewachsen, wo auch die Talstation der Sesselbahn auf die Alp Richene oder Richinen steht, und ist hier locker mit dem Ortsteil Ried verwachsen. An der Strasse talwärts nach Fieschertal folgen noch die Ortsteile Egga und Bodma. Südwestlich unterhalb Bellwald, etwas oberhalb des Rottens, befindet sich der Ortsteil Fürgangen mit dem Bahnhof. Nicht mehr bewohnt sind die östlich gelegenen Siedlungen Schlettere und Nessulschliecht; in letzterem ist neben einigen Nutzbauten noch eine Kapelle vorhanden. Der Ort Mutti oberhalb des Dorfes ist infolge lockerer Neuüberbauung ganz mit Bellwald verschmolzen.
Name
Über die ältesten Belege für den Namen der Gemeinde finden sich verschiedene Angaben: 1273 Nicholaus de Bellewalt, Beliwalt, 1293 Belwalt. Eine Urkunde aus dem Jahr 1374 (apun Belwalt Zblattun) lässt darauf schliessen, dass der heutige Name zunächst die Bergkuppe bezeichnete; dieser ging später auf die Hauptsiedlung über und verdrängte deren älteren Namen Zblattun.
Die Herkunft des Namens Bellwald kann wegen seines späten Auftretens nicht sicher geklärt werden. Es wird eine Zusammensetzung mit dem deutschen Appellativ „Wald“ angenommen, wobei das Vorderglied entweder auf lat. bellum, „hübsch“, „schön“, zurückgeht oder aber auf einen germanischen Personennamen Ballo, Pallo als Besitzerangabe.
Geschichte
Im 14. Jahrhundert wurde Bellwald von Bauern bewohnt, die dem Bischof zinspflichtig waren. Der adlige Grundbesitz ging 1404 durch Kauf vom Rudolf von Raron in die Hände von Johan de Platea in Niederernen über. Aus den Jahren 1371 und 1436 sind Wasserordnungen erhalten; die ältesten bekannten Dorfstatuten wurden 1555 verfasst. Nach der alten Zehntenordnung bildeten Bellwald und Fieschertal eines der neun Gommer Viertel.